Beweglichkeit ist Lebensqualität

Schmerzen lindern und Beweglichkeit wiederherstellen

Das Expertenteam im Wirbelsäulenzentrum hilft bei schweren Erkrankungen rund um die Wirbelsäule.

In unserem zertifizierten Wirbelsäulenspezialzentrum (WSZ) arbeiten Spezialisten mit besonderer Expertise und viel Erfahrung: Sowohl alters- oder abnutzungsbedingte Veränderungen (z.B. Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose, Osteoporose) als auch verletzungs- oder tumorbedingte Wirbelsäulenveränderungen (z.B. Wirbelbrüche, Wirbelmetastasen) werden hier konservativ und operativ behandelt.

Viele Infos zu dem Thema finden Sie hier auf einer Sonderseite, die in den Nordausgaben des sh:z erschienen ist.

Hier finden Sie unser Zertifikat Wirbelsäulenzentrum (WSZ)

Für komplexe Wirbelsäuleneingriffe steht eine besonders gute Bildgebung - die spinale Navigation - zur Verfügung. Sie ermöglicht eine computergestützte Sicht auf das Operationsfeld und ein besonders präzises Operieren.

Die Neurochirurgische Klinik ist die federführende Fachabteilung in der Behandlung aller Erkrankungen der Wirbelsäule. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Orthopädie

Unsere Physiotherapie arbeitet eng mit den Kliniken zusammen und hat besondere Erfahrungen im Umgang mit allen Erkrankungen der Wirbelsäule und insbesondere dem Rückenschmerz.

Kontakt, Termine und Spezialsprechstunden

Unsere Sprechstunden und Voruntersuchungen finden zunächst ambulant im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der DIAKO statt. 

Spezialsprechstunden zu allen Erkrankungen der Wirbelsäule (z.B. Bandscheibenvorfall, Verengungen, Tumoren, Wirbelbrüche, Entzündungen) vereinfachen und vertiefen die Patientenberatung:

Anmeldung & Information: Bente Carstensen
Telefon: 0461  812 -1921
Telefax: 0461  812 -1924
E-Mail: info(at)mvz-diako.de
www.mvz-diako.de

Web-Sprechstunde
nach Vereinbarung (nur in Flensburg) - Voranmeldung erforderlich (telefonisch oder E-Mail).

Zertifiziertes Wirbelsäulenzentrum an der DIAKO

Ihr WSZ mit Zertifikat im Norden Schleswig-Holsteins!

Weitere Informationen für unsere Patientinnen und Patienten

Bandscheibenvorfall

Was tun bei Bandscheibenvorfall?

Die Ursache eines Bandscheibenvorfalls sind in der Regel altersbedingte und/oder anlagebedingte Veränderungen und Abnutzungserscheinungen (=degenerativ). Diese Veränderungen führen zu kleinsten Einrissen der äußeren Kapsel der Bandscheibe (Anulus fibrosus), der durch Druck des inneren, galertigen Bandscheibenpuffers (Nucleus pulposus) zunehmend ausdünnt.

Daraus resultiert eine Vorwölbung der Bandscheibe in den Spinalkanal (Protrusion oder inkompletter Bandscheibenvorfall), die konservativ behandelt werden kann. Reißt der Anulus fibrosus in der Folge komplett ein, entsteht ein kompletter Bandscheibenvorfall (Prolaps).

Osteoporose und Wirbelbrüche

Was tun bei Osteoporose und Wirbelbrüchen?

„Wirbelbrüche sind häufig. Diese werden zum Beispiel durch Osteoporose verursacht, einen altersbedingten Knochenabbau, der die Knochen brüchig werden lässt. 48 % der Frauen über 75 Jahren haben Osteoporose – aber auch 15 % der Männer über 75. Wirbelfrakturen sind bei den Betroffenen eine häufige und sehr belastende Folge."

„Osteoporose ist eine Volkskrankheit und tritt im Alter, wie die oben genannten Zahlen zeigen, sehr häufig auf. Frauen sind eher betroffen, weil es nach den Wechseljahren zu einem Östrogenmangel kommt, der den Knochenabbau begünstigt“, erläutert Dr. med. Andreas Oldewurtel, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der DIAKO.

Mit einer Operation können gebrochene Wirbel stabilisiert werden, z.B. durch eine Zementfüllung. Damit haben Patientinnen und Patienten zügig weniger Schmerzen und können ihre Beweglichkeit wiedergewinnen.

Verengungen an der Wirbelsäule
Rückenschmerz hat viele Ursachen!

Was tun bei Verengungen an der Wirbelsäule?

„Sie haben weniger Rückenschmerzen, wenn Sie sich über den Einkaufswagen beugen oder Fahrrad fahren?“

„Dann haben Sie die typischen Symptome eines so genannten Shopping-Kart-Syndroms,“ erklärt Prof. Jan Regelsberger, Chefarzt der DIAKO Klinik für Neurochirurgie.

„Die Schmerzen werden dabei durch eine Engstelle an der Wirbelsäule verursacht. Im Fachjargon heißt das Spinalkanalstenose: Wenn Sie sich etwas nach vorn beugen, wird die verengte Stelle geweitet, dadurch haben Sie dann weniger Schmerzen. Hier kann eine Operation meist gut helfen: Die enge Stelle wird geweitet. Mit einer anschließenden Physiotherapie zur Kräftigung sind die Aussichten auf weniger Schmerzen und mehr Beweglichkeit sehr gut“, so der Chefarzt.

Tumore und Gefäßneubildungen

Was tun bei Tumoren und Gefäßneubildungen des Wirbelsäulenkanals und Rückenmarks?

Tumoren des Wirbelsäulenkanals können innerhalb oder ausserhalb des Rückenmarks lokalisiert sein.

Unter den Tumoren des Rückenmarks sind Ependymome die häufigsten Tumoren mit gutartigem Charakter. Astrozytome sind ebenso in 90 Prozent der Fälle gutartig.

Hämangioblastome sind gut durchblutete, langsam wachsende Tumoren, die in ca. 5 % mit dem Morbus von-Hippel-Lindau vergesellschaftet sind.

30% der Tumoren liegen außerhalb des Rückenmarks. Hierzu gehören Meningeome, Neurinome und Filum terminale Ependymome. Insbesondere Neurinome können innerhalb und ausserhalb des Rückenmarks wachsen. Im Rahmen der Neurofibromatose (Morbus Recklinghausen) finden sich multiple Neurinome an den Spinalwurzeln.

Weitere Informationen zu Gefäßneubildungen und Metastasen an der Wirbelsäule finden Sie unten.

Die instabile Wirbelsäule
Rückenschmerz hat viele Ursachen!

Was tun bei einer instabilen Wirbelsäule?

Die Ursachen einer instabilen Wirbelsäule können sein:

  • Entzündungen der Wirbelkörper (Spondylitis)
  • Entzündungen der Bandscheibenfächer (Spondylodiszitis)
  • Wirbelkörpergleiten (Spondylolisthesis)
  • Tumoren der Wirbelsäule 
  • unfallbedingte Verletzungen der Wirbelsäule (Trauma)
     

Bei Instabilität ist eine regelrechte Funktion der Wirbelsäule nicht mehr gegeben und droht gar eine akute Verschlechterung. Es können Schmerzen wie auch neurologische Ausfallserscheinungen bis hin zu einer Querschnittssymptomatik auftreten. In einer solchen Situation ist zunächst eine strenge Bettruhe verpflichtend und ggf. müssen Stützkorsetts getragen werden.

Physiotherapie versus Operation – was ist besser?
Rückenschmerz hat viele Ursachen!

Physiotherapie versus Operation – was ist besser?

Die Physiotherapie hat mit ihren vielfältigen Therapieangeboten einen besonderen Stellenwert in der Behandlung von Rückenschmerzen. Menschen im jüngeren Alter sind eindeutig diejenigen, die mit einer sog. konservativen Therapie am ehesten eine Operation umgehen können. Ihre Muskulatur, Bänder und Gelenke können recht schnell eine Stabilisierung der Wirbelsäule erreichen. Voraussetzung bleibt eine gewissenhafte Diagnostik und Begleitung der Therapie durch Neurochirurgie-Ärztinnen und Ärzte. Lähmungen und bleibende Nervenschäden müssen hierbei sicher ausgeschlossen werden, da sie sonst möglicherweise nicht mehr rückbildungsfähig sind.

Eine Physiotherapie kann einer Operation gegenüber als gleichwertig eingestuft werden und damit eine Operation vermeiden. Dazu hat es etliche Studien gegeben, die dieses belegen. Die Patientinnen und Patienten müssen jedoch sorgfältig ausgewählt werden. Personen, die

  • chronische Rückenschmerzen und 
  • keine neurologisch schwerwiegenden Ausfälle haben,

erlangen mit der Physiotherapie zumeist eine Schmerzlinderung und eine bessere Beweglichkeit. Durch eine manuelle Therapie werden die Gelenke wieder beweglicher und die Muskulatur wird wieder straffer. Ergänzend können Wärmeanwendungen, elektrische Stimulationen wie auch Medikamente mit entzündungshemmender und abschwellender Wirkung eingesetzt werden. Auch eine Gewichtsreduktion mit einer Ernährungsumstellung verringern die Belastung auf den Rücken. Alle Maßnahmen sind für die Mehrheit der an Rückenschmerz Leidenden sehr effektiv. Die konservative Therapie muss daher der erste Therapieansatz sein.

Eine Operation ist nicht ohne Risiko, hat möglicherweise Komplikationen und Nebenwirkungen zur Folge. Daher bleibt die Operation nur die zweite Wahl, wenn

  • die konservative Therapie ausgereizt ist und
  • keine weiteren Alternativen zur Verfügung stehen.

Unsere Experten rund um die Wirbelsäule

Dr. med. Volker Klotz-Regener
Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik
Tobias Voigt
Oberarzt der Klinik

Facharzt für Neurochirurgie

voigtto(at)diako.de

Masterzertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG)

 

Dr. med. Andreas Oldewurtel
Oberarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Plastische Chirurgie

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Zusatzbezeichnung Spezielle Unfallchirurgie

Schwerpunkt: Wirbelsäulenchirurgie

Durchgangsarzt, Ständiger Vertreter im D-Arzt-Verfahren 

oldewurtelan(at)diako.de

Häufige Fragen an unsere Wirbelsäulenspezialisten

Wird bei Rückenschmerzen in Deutschland zu schnell und zu viel operiert?

Die Operation als Allheilmittel bei Rückenleiden – das ist sicher in vielen Fällen die falsche Therapie. Erfahrung und Kompetenz sind deshalb wichtig, das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Fachrichtungen und der eingespielte Austausch verschiedener Spezialisten, um die individuell richtige Therapie zu finden. Zu uns in die Sprechstunde kommen aber oftmals Patienten, denen eine konservative Therapie wie eine ambulante Schmerztherapie oder Physiotherapie nicht weitergeholfen hat und alle Optionen ausgereizt sind. Erst dann wird gemeinsam mit dem Patienten die Möglichkeit einer Operation besprochen.

In welchen Fällen wird bei einem Bandscheibenvorfall zu einer Operation geraten?

Notfälle mit schwersten neurologischen Störungen wie Lähmungserscheinungen müssen natürlich sofort operiert werden. Aber auch, wenn wirklich alle anderen Therapien keine Linderung für den Patienten gebracht haben, ist die schonende, mikrochirurgische Operation die Behandlung mit den größten Erfolgsaussichten.

Für welche Erkrankungen braucht man einen Wirbelsäulenspzialisten?

Folgende Erkrankungen sind in den Händen der Wirbelsäulenspezialisten am besten aufgehoben:

  • Bandscheibenvorfall
  • Spinalkanalstenosen
  • Wirbelgleiten
  • Wirbelsäulentumore
  • Entzündungen der Wirbelsäule
  • Verletzungen der Wirbelsäule 
Auf welche Symptome muss ich achten und wie komme ich zu einer Diagnose?

Symptome beim Vorfall in der Lendenwirbelsäule: Schmerzen vom Kreuz ins Bein ausstrahlend, Kribbelmissempfindungen, in schweren Fällen Lähmungen, Taubheit, auch Blasen– und Mastdarmentleerungsstörungen 

Symptome beim Vorfall in der Halswirbelsäule: Schmerzen vom Nacken in den Arm und die Hand ausstrahlend, Kribbeln, in schweren Fällen Lähmungen, Taubheit, auch Blasen - und Mastdarmentleerungsstörungen oder Gehunsicherheit

Die Diagnose: erfolgt durch fachärztliche Untersuchung und die Anfertigung von Bildern der Lendenwirbelsäule / Halswirbelsäule. Hier eignet sich die Kernspintomografie besonders, sonst erfolgt ein CT oder in seltenen Fällen eine Kontrastmitteluntersuchung durch Punktion (Myelografie). 

Was bedeutet "konservative Therapie"?

Die "konservative Therapie" umfasst Therapiemethoden, die nicht operativ sind, dies sind bei Rückenschmerzen etwa

  • Schmerztherapie, auch interventionell
  • Physiotherapie (ambulant und kurzstationär)
  • Intervention: PRT (periradikuläre Therapie), hierbei wird ein betäubendes und schwellungslinderndes Medikament an die betroffene Nervenwurzel gespritzt, das geschieht im CT in Bauchlage 


Die konservative Behandlung kann bei fehlenden Gründen für eine Operation 6-12 Wochen durchgeführt werden, dann sollte eine Besserung eintreten. Ist dies nicht der Fall, sollte geprüft werden, ob eine OP sinnvoll ist. 

Wie sieht es mit der Nachsorge aus?

Nach einer Operation wegen eines Bandscheibenvorfalls werden Sie in der Regel bereits am Abend des OP-Tages aufstehen und die Toilette selbst besuchen.

Am Folgetag werden erste physiotherapeutische Anleitungen im Haus vermittelt.

Schmerzmittel und Entzündungshemmer sind noch einige Zeit nötig. Die kleine Operationswunde wird nach ca. 8 Tagen abgeheilt sein und das Faden/Klammermaterial entfernt. 

Nach 3 - 5 Tagen erfolgt in der Regel die Entlassung, entweder in die ambulante Nachbehandlung mit Physiotherapie, oder aber mit Termin für eine stationäre Anschlussrehabilitation, was besonders bei Patienten mit erschwerter Mobilisation, Lähmungen und Gehunsicherheit sinnvoll ist. 

Belastbarkeitseinschränkungen bestehen meist in den ersten 4 –6 Wochen, berufsabhängig gelegentlich auch länger.

Eine gute und nachhaltige Physiotherapie und rückengerechtes Verhalten bestimmen das Behandlungsergebnis entscheidend mit!

Puzzle Rückenschmerz: Zunächst muss die genaue Ursache der Schmerzen herausgefunden werden. Neben weiteren medizinischen Maßnahmen sind eine gute und zielgerichtete Schmerztherapie und die Physio- und Bewegungstherapie sehr wichtige Bausteine für eine erfolgreiche Behandlung.

Spezialsprechstunden und weitere Infos