Was tun bei Bandscheibenvorfall?
Die Ursache eines Bandscheibenvorfalls sind in der Regel altersbedingte und/oder anlagebedingte Veränderungen und Abnutzungserscheinungen (=degenerativ). Diese Veränderungen führen zu kleinsten Einrissen der äußeren Kapsel der Bandscheibe (Anulus fibrosus), der durch Druck des inneren, galertigen Bandscheibenpuffers (Nucleus pulposus) zunehmend ausdünnt.
Daraus resultiert eine Vorwölbung der Bandscheibe in den Spinalkanal (Protrusion oder inkompletter Bandscheibenvorfall), die konservativ behandelt werden kann. Reißt der Anulus fibrosus in der Folge komplett ein, entsteht ein kompletter Bandscheibenvorfall (Prolaps).
Eine periradikuläre Therapie ist eine Injektionsbehandlung (Spritze), bei der Cortison in die Umgebung einer Nervenwurzel gegeben wird. Idealerweise sollte dieses unter CT- oder Röntgenkontrolle durchgeführt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass das Cortison auch an die gereizte Nervenwurzel gelangt.
Eine PRT kann immer dann eine gute Therapiemöglichkeit darstellen, wenn eine Nervenwurzel durch einen Bandscheibenvorfall bedrängt wird, aber neurologische Ausfälle noch nicht schwerwiegend sind. Evtl. kann durch eine solche Behandlung sogar eine Operation vermieden werden.
Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse wird erst nach Konsultation eines Schmerztherapeuten übernommen. Anderweitig müssen die Kosten selbst getragen werden. Für Patienten mit einer privaten Krankenversicherung gilt dieses nicht.
Bei einer Facetteninfiltration wird eine Kombination aus Cortison und einem lokalen Betäubungsmittel in die kleinen Wirbelgelenke gegeben. Eine solche Injektion wird unter CT- oder Röntgenkontrolle durchgeführt. Die kleinen Wirbelgelenke werden durch eine Vielzahl von Nerven versorgt. Kommt es beispielsweise zu einer Fehlhaltung, so werden diese Gelenke in anderer Form belastet. Die Nerven in den Gelenken vermitteln dann einen Rückenschmerz. Diese Rückenschmerzen können einem Bandscheibenvorfall sehr ähnlich sein und sogar auch in das Bein ausstrahlen.
Eine sorgfältige Anamnese und klinische Untersuchung kann die Diagnose bereits eindeutig klären.
Dieses Syndrom der kleinen Wirbelgelenke (Facettensyndrom) ist dem Syndrom des Iliosakralgelenkes sehr ähnlich. Auch hier ist ein Gelenk zwischen Becken und Wirbelsäule betroffen, das eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung verursachen kann. Und auch hier kann eine lokale Behandlung durch Cortison und einem Betäubungsmittel gute Erfolge erzielen.
Aufgrund der hohen Belastungen der Wirbelsäulengelenke sind mehrmalige Infiltrationen nicht ungewöhnlich. Eine gezielte Physiotherapie ist in jedem Fall als ergänzende Therapie notwendig.
Die Therapie folgt im Grundsatz einer Mehrschritt-Therapie. Zunächst konservativ erfolgt eine Ruhigstellung (z. B. mit einer weichen Camp-Krawatte), lokale Wärme- oder Kälteanwendung, Verabreichung nichtsteroidaler Antiphlogistika und zentraler Muskelrelaxanzien (z. B. Benzodiazepine). Im Anschluss ist eine Physiotherapie erforderlich.
Erst bei Versagen der konservativen Therapiemaßnahmen, also bei fortbestehenden Schmerzen sowie bei neurologischen Ausfällen (Lähmungen und Gefühlsstörungen) ist eine operative Behandlung indiziert. Bei einigen Patienten kann eine OP vom Rücken aus eine schonende Variante sein, bei den meisten Bandscheibenvorfällen muss jedoch eine Operation von vorne durchgeführt werden.
Hierbei wird die betroffene Bandscheibe entfernt, knöcherne Verwachsungen entfernt und die Nervenwurzel befreit. Statt der Bandscheibe wird ein Ersatz eingefügt, der mit den benachbarten Wirbelkörpern fusioniert. Die Bewegungsfreiheit für den Patienten ist nach einer Operation nicht eingeschränkt. Ausnahmen sind langstreckige Operationen über drei Etagen, bei denen dann auch eine Stabilisierung mit Schrauben und Platten notwendig wird.
Eine Besonderheit stellen die Bandscheibenvorfälle im Brustwirbelbereich dar. Diese müssen meist über einen Zugang von der Seite operiert werden.
Im Halsbereich führt ein Bandscheibenvorfall zu einem zervikalen Wurzelkompressionssyndrom (zervikale Radikulopathie).
Am häufigsten betroffen sind die Bandscheiben zwischen dem 4. und 5. bzw. dem 5. und 6. Halswirbelkörper. Bandscheibenvorfälle führen zu meist akuten Schmerzen, auch Nacken-Hinterkopfschmerzen, insbesondere beim Husten und Pressen sowie bei bestimmten Kopfbewegungen. Lähmungen und Gefühlsstörungen sind von der betroffenen Nervenwurzel abhängig. Sie betreffen häufig die Armebeugung oder auch –streckung. Eine Schonhaltung des Armes über Kopf oder gebeugt am Körper ist ebenso typisch.
Bei einem Bandscheibenvorfall im Halsbereich können aber auch Gangstörungen auftreten. Ist der Vorfall in der Mitte gelegen und auch groß, drückt er das Rückenmark ein und es ergeben sich Lähmungen und Gefühlsstörungen auch in den Beinen. Eine Gangunsicherheit mit Sturzgefahr ist häufig.
Die neurologische Untersuchung klärt meist schon die Diagnose. Weitere Hinweise geben eine elektrophysiologische Untersuchung (EMG/NLG), eine Röntgenaufnahme der Halswirbelsäule und eine Computertomographie. Wegweisend ist eine Magnetresonanztomographie (MRT).
Die Therapie folgt im Grundsatz einer Mehrschritt-Therapie. Zunächst konservativ erfolgt eine Ruhigstellung (z. B. mit einer weichen Camp-Krawatte), lokale Wärme- oder Kälteanwendung, Verabreichung nichtsteroidaler Antiphlogistika und zentraler Muskelrelaxanzien (z. B. Benzodiazepine). Im Anschluss ist eine Physiotherapie erforderlich.
Erst bei Versagen der konservativen Therapiemaßnahmen, also bei fortbestehenden Schmerzen sowie bei neurologischen Ausfällen (Lähmungen und Gefühlsstörungen) ist eine operative Behandlung indiziert. Bei einigen Patienten kann eine OP vom Rücken aus eine schonende Variante sein, bei den meisten Bandscheibenvorfällen muss jedoch eine Operation von vorne durchgeführt werden.
Hierbei wird die betroffene Bandscheibe entfernt, knöcherne Verwachsungen entfernt und die Nervenwurzel befreit. Statt der Bandscheibe wird ein Ersatz eingefügt, der mit den benachbarten Wirbelkörpern fusioniert. Die Bewegungsfreiheit für den Patienten ist nach einer Operation nicht eingeschränkt. Ausnahmen sind langstreckige Operationen über drei Etagen, bei denen dann auch eine Stabilisierung mit Schrauben und Platten notwendig wird.
Eine Besonderheit stellen die Bandscheibenvorfälle im Brustwirbelbereich dar. Diese müssen meist über einen Zugang von der Seite operiert werden.
Bandscheibenvorfälle im Lendenwirbelbereich kommen meist zwischen dem 4. und 5. LWK (Lendenwirbelkörper) bzw. zwischen dem 5. LWK und dem Kreuzbein vor. Die Bandscheibe zwischen LWK 3 und 4 ist seltener, die höhergelegenen lumbalen Bandscheiben sind sehr selten betroffen.
Typisches Symptom ist der akute Kreuzschmerz, der sich zunächst häufig als “Hexenschuss” äussert. Kommt es zu einer "Wurzelkompression", d.h. einen erhöhten Druck auf die Nervenwurzel, so strahlt der Schmerz über typische Schmerzstraßen in das Bein aus (Ischialgie). In der Folge können sich Lähmungen und Gefühlsstörungen einstellen.
Bei einem sehr großen Vorfall kann es zu einer Kompression der Cauda equina (Kaudasyndrom) kommen, die sich durch eine untere Querschnittssymptomatik auch mit Blasen- und Mastdarmentleerungsstörungen äußert. Dieses ist ein medizinischer Notfall!
Neben der neurologischen Untersuchung wird die Diagnose mittels MRT (Magnetresonanztomographie) gesichert. Röntgen-und CT- Untersuchungen können ggfs. erforderlich sein.
Die Therapie ist meist konservativ: Ruhigstellen ("Immobilisation") mit fester Matratze, ggf. Stufenbett-Lagerung für maximal 14 Tage, evtl. zusätzlich lokale Wärme- oder Kälteanwendung, nichtsteroidale Antiphlogistika und zentral wirksame Muskelrelaxanzien. Bei einer Beschwerdebesserung ist eine Physiotherapie notwendig.
Bei therapieresistentem Schmerzen, Lähmungen oder auch Kaudasyndrom (=Symptome einer Querschnittslähmung) besteht die Indikation zur Operation. Der Zugang erfolgt von hinten und der Bandscheibenvorfall wird über einen nur fingerdicken Zugang entfernt. Die Bandscheibe selbst bleibt meist intakt und wird nicht mit entfernt.
Die Prognose ist generell sehr gut. Etwa 85--90 % der operierten Patienten sind bei korrekter Operationsindikation schmerzfrei. Die Rückbildungsfähigkeit neurologischer Ausfälle hängt vom Grad der Nervenwurzelschädigung und ihrer Dauer ab. Etwa 5-10 % der Patienten mit einem Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich erleiden einen zweiten Vorfall, in gleicher Höhe oder in einer benachbarten Höhe.
Kontakt, Termine und Spezialsprechstunden
im Wirbelsäulenzentrum
Telefon: 0461 812 -1921
E-Mail: info(at)mvz-diako.de