Sicher ins Leben: Das Perinatalzentrum Flensburg
Viele Spezialisten unter einem Dach
Das Perinatalzentrum Flensburg erfüllt die Standards, die der Gesetzgeber für ein Perinatalzentrum des Level I (höchste Versorgungsstufe der Geburtshilfe für Risikoschwangere und Risikogeburten) vorgegeben hat. Es besteht aus der Frauenklinikund der Kinderklinik des DIAKO Krankenhauses in Flensburg, die direkt unter einem Dach miteinander verbunden sind. Die Versorgung der Kinder erfolgt auf der Früh- und Neugeborenenintensivstation E3.
Damit ist vor allem sichergestellt, dass die Eltern und ihr krankes Kind nach der Geburt nicht voneinander getrennt werden. Wir wissen, dass die Nähe für Eltern und ihr Baby eine sehr wichtige Voraussetzung für beider Wohlbefinden ist, besonders wenn einer von ihnen erkrankt ist. Daher ist es auch besonders wichtig, dass Mütter bei drohender Frühgeburt oder anderem kindlichen oder mütterlichen Risiko schon vor der Geburt in das Perinatalzentrum Flensburg kommen oder verlegt werden, damit weder das Neugeborene noch die Mutter nach der Geburt transportiert werden müssen. Dieser Transport „in der Gebärmutter" ist für das Kind weit weniger risikoreich als nach der Geburt eine womöglich lange Fahrt im Babynotarztwagen oder ein Flug im Rettungshubschrauber.
Die Versorgung der Früh- und Neugeborenen erfolgt durch ein speziell dafür ausgebildetes Team aus Ärzten (Neonatologen) und Schwestern (Intensiv-Kinderkrankenschwestern). Das Team des Perinatalzentrums sichert eine optimale Versorgung „rund um die Uhr“. In Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken in Lübeck und Kiel können damit alle Erkrankungen und Komplikationen des Neugeborenen und seiner Mutter auf allerhöchstem Niveau und zu jedem Zeitpunkt behandelt werden.
Für Notfälle halten wir in Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Flensburg einen Baby-Notarztwagen bereit. Damit können alle Frühgeborenen und kranke Neugeborene aus dem gesamten Norden Schleswig-Holsteins schnell einer speziellen medizinischen Versorgung zugeführt werden. Falls erforderlich erfolgt der Transport auch per Hubschrauber oder in Ausnahmefällen per Seenotrettungskreuzer.
In unseren Spezialsprechstunden werden Frauen mit Hochrisikoschwangerschaften betreut. Im Bedarfsfall planen die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte auch besondere Maßnahmen für die Entbindung. Bei speziellen Fragestellungen werden weitere Mediziner aus allen kooperierenden Spezialabteilungen und niedergelassene Fachärzte hinzugezogen, die in einem Expertennetzwerk unter dem Dach des Perinatalzentrums zusammenarbeiten.
Eine besondere Rolle spielen dabei naturgemäß speziell ausgebildete Ärzte für Früh- und Neugeborene (Neonatologen), Kinderkardiologen, Neurochirurgen, Narkoseärzte und Internisten. Die in der Frauenklinik angebotenen Spezialsprechstunden für Schwangere finden vor allem in der Ultraschall- und Geburtshilfeambulanz statt.
In der pränatalen Diagnostik und Therapie liegt der Schwerpunkt der Tätigkeit auf Ultraschalluntersuchungen der Ungeborenen und in der Diagnostik von eventuell vorhandenen Chromosomenstörungen. Bei operationsbedürftigen Erkrankungen der Kinder (z.B. Herzfehler, offener Rücken) werden hier bereits die Weichen für die Behandlung unmittelbar nach der Geburt gestellt. Wenn die Mütter selbst ein größeres gesundheitliches Problem haben, stellt die Geburtshilfeambulanz mit der Sprechstunde Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin die ideale Anlaufstelle dar. Dies gilt auch dann, wenn eine Schwangerschaft erst geplant wird oder in einer vorangegangenen Schwangerschaft Probleme aufgetreten sind. Beispiele für besonders betreuungsbedürftige Erkrankungen sind weit verbreitete Leiden wie die Zuckerkrankheit oder der Bluthochdruck, aber auch chronische Infektionen wie HIV. Auch Schwangere, die sich einer Nieren- oder Herztransplantation unterziehen mussten, gehören heute zu den Patientinnen der Risikosprechstunde.
Die Wochenbettstation E5 und der Kreißsaal befinden sich in der Frauenklinik im gleichen Gebäude in unmittelbarer Nähe zur Kinderklinik, so dass eine maximale Sicherheit für Mutter und Kind vor, während und nach der Geburt gewährleistet ist. Die allermeisten Neugeborenen können zusammen mit ihren Eltern auf der Wochenbettstation bleiben oder werden nach einer Stabilisierung rasch wieder zu Ihren Eltern gebracht.
Bei Risikogeburten – ob geplant oder in Notfallsituationen – ist sofort ein spezialisierter Kinderarzt (Neonatologe) vor Ort, der das Neugeborene versorgt und gegebenenfalls weitere Schritte einleitet.
Weitere Bereiche der kinderärztlichen Neugeborenenversorgung umfassen die erste und zweite Vorsorgeuntersuchung (U1 und U2), den täglichen Austausch mit den Kinderkrankenschwestern der Station E5 bei der Visite sowie die Durchführung von Ultraschalluntersuchungen der Hüften und bei Bedarf auch aller anderen Organe Ihres Kindes.
Allen Müttern, die gerne stillen möchten, steht ein Team aus Stillberaterinnen sowie speziell geschulten Hebammen und Krankenschwestern beratend zur Seite, damit sie eine schöne und befriedigende Stillzeit erleben können.
Selbstverständlich werden Mütter, die sich für eine Ernährung mit künstlicher Babynahrung entscheiden, ebenso fürsorglich und kompetent auf diesem Gebiet beraten.
In unserem Stillcafé können Schwangere und Mütter Erfahrungen austauschen. Die Stillambulanz bietet fachliche Beratung bei Stillproblemen durch Still- und Laktationsberaterinnen (IBCLC).