Urogenitale Bildgebung

Die urogenitale Bildgebung beinhaltet die Darstellung der Nieren und Nebennieren sowie der ableitenden Harnwege (Harnleiter und Harnblase), als auch beim Mann die Bildgebung der Prostata, Samenblasen und Genitalorgane.
An unserem Institut für Radiologie und Neuroradiologie kann ein breites Spektrum angeboten werden: Das digitale konventionelle Röntgen, inklusive des i.v.-Urogramms, die Sonographie, inklusive der kontrastmittelgestützten Sonographie, die Computertomographie und die MRT. Bei der CT wird vor allem darauf geachtet die Strahlenbelastung für jeden Patienten so gering wie möglich zu gestalten. Außerdem bieten wir interventionelle Eingriffe an – zum Beispiel die CT-gesteuerte Nephrostomie oder gefäßverschließende Maßnahme, um nach Traumata oder bei Tumoren minimalinvasiv Blutungen zu stillen. So können im Einzelfall größere, operative Eingriffe umgangen werden.
Täglich stattfindende interdisziplinäre Besprechungen garantieren eine enge Zusammenarbeit zwischen Radiologen und Urologen.
Insbesondere zur Steinsuche bei Steinleiden kann durch modernste Technik und ergänzenden Einsatz eines sogenannten „dual energy“ CTs eine bildgebende Analyse des Steines erfolgen. Primär wird dabei der Bauchraum entlang der ableitenden Harnwege mit einer extrem strahlungsarmen CT-Untersuchung gescannt und bei Bedarf eine zusätzliche „Steinanalyse" vorgenommen.
Eine andere wichtige und ebenfalls häufige Indikation zur Computertomographie ist die Abklärung der oberen Harnwege zum Beispiel zum Ausschluss eines Tumorleidens. Hier wird an unserem Institut die sogenannte „Split-Bolus-Technik“ angewandt, bei der der Patient zweimal hintereinander intravenöses Kontrastmittel bekommt und somit eine komplette CT-Phase gespart werden kann, was wiederum die Strahlenbelastung deutlich verringert.
Zur dynamischen Untersuchung des Harnabflusses wird das i.v. Urogramm eingesetzt. Hierbei wird dem Patienten über eine Vene Kontrastmittel verabreicht und es kann die Kontrastmittelanreicherung und der Harnabfluss im Seitenvergleich beurteilt werden. Hierbei kann ein mögliches Hindernis nicht nur detektiert werden, sondern auch bezüglich seiner tatsächlichen Wirkung als Abflusshindernis bewertet werden.
Die hochauflösende MRT erfolgt zur Lokalisation, Ausdehnung und Charakterisierung von Anomalien und Fehlbildungen sowie von entzündlichen, tumorösen und traumatischen Veränderungen. Sie ermöglicht eine optimale Therapieplanung ohne jegliche Strahlenbelastung. Bei Tumorverdacht und zur Verlaufskontrolle wird bei Erkrankungen der Prostata die sogenannte Dünnschicht-MRT der Prostata ergänzend durchgeführt.