Wirbelsäulenzentrum
Rückenschmerz hat viele Ursachen!
Physiotherapie versus Operation – was ist besser?
Die Physiotherapie hat mit ihren vielfältigen Therapieangeboten einen besonderen Stellenwert in der Behandlung von Rückenschmerzen. Menschen im jüngeren Alter sind eindeutig diejenigen, die mit einer sog. konservativen Therapie am ehesten eine Operation umgehen können. Ihre Muskulatur, Bänder und Gelenke können recht schnell eine Stabilisierung der Wirbelsäule erreichen. Voraussetzung bleibt eine gewissenhafte Diagnostik und Begleitung der Therapie durch Neurochirurgie-Ärztinnen und Ärzte. Lähmungen und bleibende Nervenschäden müssen hierbei sicher ausgeschlossen werden, da sie sonst möglicherweise nicht mehr rückbildungsfähig sind.
Eine Physiotherapie kann einer Operation gegenüber als gleichwertig eingestuft werden und damit eine Operation vermeiden. Dazu hat es etliche Studien gegeben, die dieses belegen. Die Patientinnen und Patienten müssen jedoch sorgfältig ausgewählt werden. Personen, die
- chronische Rückenschmerzen und
- keine neurologisch schwerwiegenden Ausfälle haben,
erlangen mit der Physiotherapie zumeist eine Schmerzlinderung und eine bessere Beweglichkeit. Durch eine manuelle Therapie werden die Gelenke wieder beweglicher und die Muskulatur wird wieder straffer. Ergänzend können Wärmeanwendungen, elektrische Stimulationen wie auch Medikamente mit entzündungshemmender und abschwellender Wirkung eingesetzt werden. Auch eine Gewichtsreduktion mit einer Ernährungsumstellung verringern die Belastung auf den Rücken. Alle Maßnahmen sind für die Mehrheit der an Rückenschmerz Leidenden sehr effektiv. Die konservative Therapie muss daher der erste Therapieansatz sein.
Eine Operation ist nicht ohne Risiko, hat möglicherweise Komplikationen und Nebenwirkungen zur Folge. Daher bleibt die Operation nur die zweite Wahl, wenn
- die konservative Therapie ausgereizt ist und
- keine weiteren Alternativen zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen für Patientinnen und Patienten
Untersuchung und Diagnostik
Es sind MRT-, CT- und Röntgenfunktionsuntersuchungen notwendig, um die betroffenen Wirbelsäulenabschnitte genauestens beurteilen zu können. Knochen, Bänder und Muskeln werden untersucht, um das Ausmaß der Schädigungen präzise beurteilen zu können. Dieses ist entscheidend, um über die Notwendigkeit und auch das Ausmaß einer Stabilisierungsoperation entscheiden zu können.
Therapie
Für die Stabilisierungen an der Wirbelsäule kommen eine Vielzahl von Systemen zur Anwendung, die der Wirbelsäule sehr spezifisch angepasst sind. So unterscheidet sich die Halswirbelsäule in ihrem Aufbau und in ihrer Beweglichkeit maßgeblich von der Brustwirbelsäule oder auch der Lendenwirbelsäule.
Operationen von vorne wie von hinten oder auch in Kombination können erforderlich sein. Minimalinvasive Verfahren mit nur sehr kleinen Hautschnitten sind ebenso wie computergesteuerte Verfahren zur sicheren Schraubenanlage und korrekten Ausrichtung der Wirbelsäule verfügbar.
Erwachsene wie Kinder können in vollem Umfange und mit sehr hoher Expertise versorgt werden, auch am Wochenende und als Notfall. Die Befunde und das operative Vorgehen werden in einem Team von Spezialisten besprochen und die für den Patienten optimale Versorgung gewählt.