Plastische Chirurgie

Chirurgie der weiblichen Brust
Zum Bereich der Brustchirurgie gehören neben einer ästhetischen Veränderung der Form auch die Korrektur von Asymmetrien und angeborenen Fehlentwicklungen. Auch die Angleichung oder Wiederherstellung im Rahmen einer Brustkrebserkrankung gehören in diesen Bereich. Die Form der Brust trägt maßgeblich zur Ästhetik des weiblichen Erscheinungsbilds bei.
Jeder Brustoperation sollte eine Untersuchung durch den Gynäkologen vorangehen, um störende Veränderungen zuvor ausschließen zu können.
Brustoperationen erfolgen in aller Regel in Vollnarkose und stationär. Vor der Operation erfolgt die genaue Einzeichnung der geplanten Schnittführung und der gewünschten Position der „neuen“ Brust. Nach der Operation werden manchmal Drainagen zur Ableitung von Blut und Wundwassser eingelegt. In jedem Fall ist das Tragen entsprechender Miederwäsche für die Zeit von 6 Wochen notwendig, die nach dem Entfernen der postoperativ angelegten formenden Verbände angepaßt werden. Für diesen Zeitraum ist das Treiben von Sport, der Gang in die Sauna und das Heben der Arme über 90° zu vermeiden. Das eingebrachte Nahtmaterial wird nach 21 Tagen entfernt.
Brustverkleinerung / Bruststraffung
Bei sehr großen weiblichen Brüsten kann das übermäßige Gewicht zu anhaltenden Beschwerden des Bewegungsapparates der Halswirbelsäule und des Schultergürtels führen und dermatologische Probleme durch chronische Hautreizungen auftreten. Hier kann eine Reduktion des Volumens im Rahmen einer Brustverkleinerung langfristig und nachhaltig Abhilfe schaffen. Gleichzeitig wird bei dieser Operation immer auch eine Formverbesserung durch Straffung der Brusthaut und Neupositionierung des Brustwarzenkomplex erreicht. Ähnliches Prinzip findet Anwendung bei einem Formverlust durch Alter, Gewichtsabnahme oder mehrere Schwangerschaften und dem Wunsch eine Form und Konturverbesserung. Die Positionierung der Brustwarze kann dabei frei oder auf einem Stiel aus Drüsengewebe erhalten bleiben.
Brustvergrößerung
Im Rahmen der Brustvergrößerung, aber auch zur Korrektur von Asymmetrien oder Fehlformen der weiblichen Brust kommen Brustimplantate zum Einsatz. Abhängig vom angestrebten Ergebnis gibt es eine große Auswahl unterschiedlicher Größen, Volumina und auch Formvarianten. Die Implantation kann vor oder hinter den großen Brustmuskel erfolgen. Der Zugang erfolgt hierbei über einen kleinen Schnitt in der Unterbrustfalte, der nach Abheilung kaum sichtbar bleibt.
Wenn man Implantate vermeiden möchte besteht auch die Möglichkeit eine Brustvergrößerung durch Transfer körpereigenen Fetts (Lipofilling). Hierbei wird von geeigneter Stelle Fettgewebe abgesaugt, auf dem OP Tisch über ein spezielles System aufbereitet und kann dann in die Brust eingespritzt werden. Mit diesem Verfahren lässt sich pro OP allerdings nur ein bestimmtes Volumen zur Vergrößerung erreichen, so dass meist ein mehrzeitiges Vorgehen notwendig ist. Auch sind nicht alle Patientinnen abhängig von Vorerkrankungen und Lebensstil für dieses Vorgehen geeignet.
Brustkrebs / Mamma-Karzinom
Brustkrebs ist in der industrialisierten Welt die häufigste Krebserkrankung der Frau. Jährlich kommt es in Deutschland zu ca. 70 000 Neuerkrankungen. Dank der Einführung einer Früherkennungsuntersuchung in Form des Mammographiescreenings wird die Erkrankung häufig in frühen Stadien festgestellt. Aufgrund immer besserer Therapiemöglichkeiten sinkt die Sterberate trotz kontinuierlich steigender Zahl an Neuerkrankungen.
In der Therapie des Brustkrebs ist die Plastische Chirurgie ein fester Partner des zertifizierten Brustkrebszentrums des DIAKO Krankenhauses. Wenn es um den Erhalt oder Wiederherstellung der Brust im Rahmen der operativen Therapie geht, werden wir direkt von den Kollegen der Gynäkologie in der Planung und ersten Gesprächen mit einbezogen Die Wiederherstellung der Brustform im Rahmen einer operativen Brustkrebstherapie oder nach Brustentfernung stellt eine wesentliche Säule der Plastischen Chirurgie dar. Hierfür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine ausführliche Beratung ist hier enorm wichtig, um die individuell bestmögliche Lösung zu finden. Oberste Priorität hat dabei immer die onkologische Sicherheit des Vorgehens. Neben einer Rekonstruktion der Brust mittels Implantat gibt es aber eine Vielzahl an Optionen, welche ohne Fremdmaterial auskommen! Die Neuformung der Brust mit Eigengewebe bietet eine Vielzahl an Vorteilen. Geeignete Spenderregionen sind z.B. der Bauch, der Rücken oder die Oberschenkelinnenseiten.
Die Eigengewebswiederherstellung aus dem Unterbauch ist die derzeit häufigste eingesetzte Methode in Form der sogenannten DIEAP-Lappenplastik. Die Entnahmestelle am Unterbauch wird hierbei wie eine Bauchdeckenstraffung verschlossen. Auch die Ausgangslage spielt eine entscheidende Rolle, da z.B. Spendergewebe vom Oberschenkel in der Regel eher zur Formung einer kleinen Brust geeignet ist. Bei Bedarf kann selbstverständlich aber auch eine Größenanpassung auf der Gegenseite mittels Brustverkleinerung erfolgen. Auch die Rekonstruktion der Brustwarze gehört zur Wiederherstellung der Brust dazu und fällt in unser Fachgebiet.
Bei der zweiseitigen Wiederherstellung der Brust nach einer Amputation im Rahmen einer Brustkrebstherapie (Ablatio) ist die Verwendung von körpereigenem Gewebe die Methode der Wahl. Inwieweit dies möglich ist, hängt von Medikation, Vorerkrankungsprofil und Körperbau ab. Hier beraten wir Sie gerne individuell im Rahmen unserer Sprechstunden.