Medizinische Klinik - Innere Medizin

Invasive Kardiologie

Herz-Kreislauferkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland. In Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Die Überlebenschancen sind heute auch in akuten Fällen dank moderner Medizintechnik besser denn je. Für den Verlauf sind jedoch die ersten zwei Stunden nach Eintritt entscheidend. Damit im Notfall keine wertvolle Zeit verloren geht, verfügt die DIAKO über zwei Herzkatheteranlagen. Während ein Saal für Routineeingriffe genutzt wird, ist mit der zweiten Anlage eine permanente Bereitschaft für Notfalluntersuchungen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr garantiert.

Herzkatheteruntersuchung

Bei der Herzkatheteteruntersuchung wird in lokaler Betäubung eine Arterie punktiert und darüber feinste Kunstoffschläuche zum Herzen und in die Kranzgefäße vorgeschoben und mit Röntgen-Kontrastmittel dargestellt. Hiermit lassen sich sowohl Herzkranzgefäße als auch die Funktion des Herzmuskels und der Herzklappen untersuchen.
In der Medizinischen Klinik der DIAKO wird dafür häufig die Armarterie als Zugangsweg genutzt (für viele Patienten ist dies angenehmer).

Behandlung verengter oder verschlossener Herzkranzgefäße (PCI, PTCA)

Das Team der Medizinischen Klinik wendet bei Angina Pectoris (Brustenge) die invasive Erweiterung verengter Herzkranzgefäße mit Hilfe von Ballons und feinster Gefäßstützen (‚Koronarstents‘) an. Diese sind zumeist aus feinen Metallstreben geformt .  Heutzutage sind diese sehr häufig  mit einem Wirkstoff beschichtet, der eine Wiederverengung der Stents verhindern soll. Neuste Formen der Gefäßstützen, die  sich selbst abbauen (‚resorbierbare Stents‘ ) werden ebenfalls erfolgreich eingesetzt.

Akute Herzinfarkt-Behandlung

Auch bei einem akuten kompletten Verschluss eines Herzkranzgefäßes  (Herzinfarkt ) kann in vielen Fällen mittels Ballonerweiterung und Stenteinlage das verschlossene Gefäß wieder eröffnet werden. Beim Herzinfarkt kommt es auf jede Minute an. Denn der Herzmuskel solllte so schnell als möglich  wieder richtig durchblutet werden, um das Absterben von Herzmuskulatur zu verhindern. Hierfür ist das Kardiologie-Team rund um die Uhr einsatzbereit.  
Die Symptome für einen Herzinfarkt sind minutenlang anhaltender Druck , Schmerz oder Enge im Brustkorb, teilweise mit Ausstrahlung in den Arm oder den Unterkiefer. Oft ist dies begleitet von Übelkeit und Erbrechen sowie einem Schweißausbruch.

Verschluss des Vorhofohres (LAA-Verschluss)

Vorhofflimmern ist einer der größten Risikofaktoren für Schlaganfälle, da hierdurch an bestimmten Stellen im Herzen Blutgerinnsel entstehen können. Seit Jahrzehnten werden mit Hilfe der Antikoagulation (‚Blutverdünnung‘) erfolgreich viele Schlaganfälle verhindert. Leider können nicht alle Patienten mit einer Antikoagulation behandelt werden, insbesondere wenn ein hohes Risiko für Blutungen besteht. Der LAA-Verschluss ist ein Verfahren, den Entstehungsort von Blutgerinnseln im Herzen, das Vorhofsohr, über einen Herzkatheter zu verschließen und so mechanisch der Entstehung von Blutgerinnseln vorzubeugen.

Verschluss eines offenen Foramen ovale (PFO-Okkluder/ "Schirmchen")

Bei Schlaganfällen, die im Zusammenhang mit einer  offenen Verbindungen zwischen den beiden Herz-Vorhöfen (‚Offenes Foramen ovale‘, PFO) stehen, werden diese durch Einsetzen von Schirmchen (PFO-Okkluder), die durch einen Herzkatheter eingebracht werden, verschlossen. Eine Operation des Herzens ist damit nicht mehr notwendig.