Gesundheitsberuf mit Zukunft? Physician Assistant!

Gesundheitsberuf mit Zukunft? Physician Assistant!

Vanessa Demand ist Physician Assistant (B.Sc.) in der DIAKO Klinik für Orthopädie und begleitet die Patienten von Anfang an bis nach der Entlassung.

„Zu meinen Aufgaben zählen Aufklärungsgespräche, die tägliche Visitenbegleitung und -dokumentation sowie Wundkontrollen und Verbandswechsel. Im OP assistiere ich den Operateuren bei den Eingriffen, und in unserer Kontrollsprechstunde drei Monate nach Prothesenimplantation führe ich die Verlaufsuntersuchung durch. Als Sportlerin weiß ich, dass schmerzfreie Bewegung Lebensqualität bedeutet. Deshalb bin ich sehr gern Teil eines Heilungsprozesses, der unseren Patienten zu einer uneingeschränkten Mobilität verhilft.“

Physician Assistant, kurz PA oder zu deutsch „Arztassistent/Arztassistentin“, ist ein Gesundheitsberuf, der ein Studium voraussetzt und inhaltlich eine große Nähe zur ärztlichen Tätigkeit hat. Physician Assistants sind klar dem ärztlichen Dienst als Unterstützung zugeordnet und übernehmen ärztlich delegierbare Tätigkeiten, wodurch sie das Ärzteteam entlasten. 

„Als Physician Assistant bin ich Assistentin unseres Ärzteteams und arbeite sehr eng mit ihnen zusammen. Ich nehme ihnen die Tätigkeiten ab, die ich als PA eigenverantwortlich durchführen kann. Die Diagnose, Therapieempfehlung und Medikamentenverordnung bleibt in ärztlicher Hand.“

Vanessa Demand, 34 Jahre, ist bisher unsere einzige PA im DIAKO Krankenhaus. Sie arbeitet im Team von Chefarzt Dr. Jörn Ailland und übernimmt viele stationsärztliche Aufgaben, wirkt aber auch im OP mit. „Im Studium lernen wir die theoretischen Grundlagen. Praktika gibt es auch, aber für die Aufgaben, die wir in der Klinik übernehmen, werden wir unmittelbar von den Ärzten eingearbeitet. Dadurch wissen die Ärzte genau, was wir können und was sie uns anvertrauen können, und wir erhalten die erforderliche Praxiserfahrung.“

Oft haben die PA am meisten von allen Berufsgruppen mit den Patienten zu tun, von der Aufnahme über die Behandlung bis zur Nachkontrolle. Im OP können und dürfen sie viele Handgriffe übernehmen: Sie schleusen die Patienten ein, assistieren den Ärzten, nähen Wunden zu. Kleinere Eingriffe wie z.B. das Wechseln von Vakuumverbänden, führen sie selbstständig durch. Auch Ultraschalluntersuchungen oder Magenspiegelungen nehmen PA vor.

Bei den Berufsgruppen im Krankenhaus ist der Beruf bekannt und geschätzt – Patienten hingegen wissen manchmal nicht, wie sie PA einordnen sollen, hat Vanessa Demand beobachtet: „Manche wollen unbedingt den Operateur sprechen. Dann erkläre ich meine Funktion, und in der Regel kann ich alle Fragen beantworten, so wie ein Stationsarzt.“

„Ich wollte ursprünglich Medizin studieren und wartete auf einen Studienplatz. In dieser Zeit kam die Idee zum PA-Studium, das mir mein früherer Arbeitgeber finanziert hat. Für mich hat sich das als die beste Wahl herausgestellt – ich würde es wieder machen! Die Vielseitigkeit der Aufgaben und der enge Patientenkontakt sind für mich ganz wichtige Pluspunkte meiner Tätigkeit.“

An vielen Kliniken in Deutschland, z.B. in NRW und Süddeutschland, arbeiten bereits zahlreiche PA und entlasten dort die Ärzte. Auch die DIAKO möchte nach und nach mehr PA beschäftigen und freut sich, dass ab Oktober zwei weitere Mitarbeitende ein PA-Studium beginnen. 
Aktuell bieten über 20 Hochschulen den (kostenpflichtigen) Studiengang an. Es gibt auch vertiefende Masterstudiengänge zu übergeordneten Themen der Heilbehandlung und des Gesundheitswesens.